Zertifizierung soll Heimvorteil schaffen

Baden-Württemberg gilt als Holzbauregion Nummer eins in Deutschland: Das Land will nun mit einer novellierten Landesbauordnung den Baustoff Holz weiter forcieren. Doch für eine günstige ökologische Bilanz müssen auch die Beschaffungswege stimmen. Klarheit soll die Zertifizierung bringen. 

Deutschland ist der zweitgrößte Schnittholz-Importeur der Welt. Und gleichzeitig der viertgrößte Schnittholz-Exporteur. Diese Bilanz hält die bundesweite Initiative "Holz von Hier" für problematisch. Deswegen setzt sich "Holz von Hier" für eine Förderung von regionalen Stoffkreisläufen ein. Jetzt hat sich die Landesregierung mit einer Novelle der Landesbauordnung dazu entschlossen, ab 2015 die Verwendung von Holz als Baustoff weiter voranzutreiben. Doch damit aus der positiven Ökobilanz von Holz kein Schildbürgerstreich wird, darf das Holz nicht aus Raubbau stammen und am besten auch nicht Tausende von Kilometern zurückgelegt haben, wenn es hier ankommt. Durch die Zertifizierung von Holz ist der entscheidende Weg, um Raubbau zu unterbinden. 

Die beiden bekanntesten forstlichen Zertifizierungssysteme FSC und PEFC  sind allerdings internationale Label und berücksichtigen die Klimabilanz der Holzprodukte nicht. Deshalb hat die Initiative ein neues vergaberechtskonformes Umweltzeichen "Holz von Hier" eingeführt, das nicht nur die Holzherkunft aus heimischen, nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, sondern zudem eine optimale Umwelt- und Klimabilanz sichert. "Holz von Hier" hat daher einen Praxisleitfaden "umweltfreundliche, nachhaltige Beschaffung mit Holz" für Architekten und Beschaffer in Kommunen veröffentlicht. Weitere Informationen und der Praxisleitfaden für die Beschaffung von Holz unter: