Bildnachweis: Max Walter

Netzwerk-Treffen und Workshop "Wald – Holz – Produkt: Die Holz-Wertschöpfungskette in Ostwürttemberg"

Holz ist der Roh- und Baustoff der Zukunft mit großem Potenzial, Innovationen zu fördern, neuen Wohnraum zu schaffen, den ländlichen Raum zu stärken und zudem noch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten! Aus diesem Grund fördert das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg im Rahmen der Holzbau-Offensive und des Programms „Holzbau als Bestandteil des kommunalen Klimaschutzes“ auf Antrag des Ostalbkreises die Region Ostwürttemberg mit dem Projekt „Holz-Wertschöpfungskette Ostwürttemberg“. Das Projekte analysiert in 1,5 Jahren Laufzeit die regionale Holz-Wertschöpfungskette analysiert und zeigt auf, wie diese gestärkt werden kann. Hierfür werden zwei Studien erstellt, um zunächst den IST-Zustand aufzuzeigen und anschließend Entwicklungsmöglichkeiten und Potenziale für die Region zu identifizieren.

Im Rahmen dieser ersten Studie hat die WiRO (Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Region Ostwürttemberg) die Akteure der Holz-Wertschöpfungskette Ostwürttembergs am 24. Januar 2023 zu einem Netzwerk-Treffen inklusive Workshop eingeladen. Über 30 Teilnehmer*Innen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Holz-Branche wie Forstwirtschaft, Sägewerke, Holzbau, Möbelherstellung, Architektur oder Recycling nahmen teil. So konnte die Wertschöpfungskette Holz aus verschiedenen Gesichtspunkten, von der Waldwirtschaft bis zum fertigen Produkt, beleuchtet werden.

Landrat Dr. Bläse betonte bei seinem Grußwort zu Beginn wie wichtig es sei „die Spezialisten der Branche an einen Tisch zu holen“ und hob hervor, dass mit dem Thema „Holz“ und „Holzwertschöpfung“ die richtigen Antworten bei der Transformation erfolgen. So konnten sich die Akteure mit Ihren Meinungen und Ideen einbringen und das Projekt unterstützen. Landrat Peter Polta, Vorsitzender des WiRO-Aufsichtsrates, bestärkte bei seiner Begrüßung die Relevanz der Kompetenzbranche „Forst-Holz-Papier“ für die Region. „Ostwürttemberg bietet wichtige Produktionsflächen für den heimischen Rohstoff Holz: Der Wald nimmt einen Anteil in Höhe von 40 % an der Regionsfläche ein.“ Die regionale Holzbranche sei eine echte Zukunftsbranche. So definiert auch die regionale Initiative „Zukunft Ostwürttemberg“ als eines von mehreren Zukunftszielen, dass die Region klimaneutral werden soll. Das Bauen mit Holz liegt absolut im Trend und liefert hierfür einen wichtigen Beitrag. Darum ist es ein großes Anliegen, diese wertvolle Branche am Standort Ostwürttemberg zu stärken.

Einen Ausblick in die Zukunft der Holzbranche gab Jan Bulmer vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg bei seinem Impulsvortrag. Als Koordinator der Holzbau-Offensive zeigte er eindrücklich auf, welche Herausforderungen es im Bereich Klimaschutz und CO2-Reduktion gibt und welche Möglichkeiten und Vorteile der Rohstoff Holz im Bausektor bietet.

Anschließend konnten die Teilnehmer*Innen ihre Erfahrungen in zwei Workshop-Gruppen einbringen, die von der WiRO für die Studie beauftragten Firma Intep - Integrale Planung GmbH geleitet wurden. In einem aktiven Austausch wurden die Kenntnisse und Erfahrungen der Akteure gesammelt und dabei zunächst einen Blick auf die heutige Situation geworfen bevor anschließend eine Zukunftsvision erarbeitet wurde. Welche Wünsche und Vorstellungen gibt es dabei für die Region? Welche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, um wirtschaftlich arbeiten zu können? Welche Kompetenzen sind nötig? Dabei kamen nicht nur Herausforderungen wie Rohstoffpreise, Energiekosten oder auch der Fachkräftemangel zur Sprache, sondern es wurden auch konkrete Vorstellungen beispielsweise bei der Vielfalt der Baumarten oder der Zusammenarbeit in der Region genannt.

Die gesamten Erkenntnisse des Workshops werden nun verarbeitet und tragen neben statistischen Daten und Fakten zu einem aussagekräftigen Studienergebnis bei. Im Anschluss an diesen Workshop werden in den kommenden Wochen Expertengespräche mit repräsentativen Vertretern der Holz-Wertschöpfungskette Ostwürttembergs stattfinden sowie eine Online-Befragung bei allen Akteuren der Holz-Branche durchgeführt.

Hintergrund:

Projekt „Holz-Wertschöpfungskette Ostwürttemberg“

Das vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg für 1,5 Jahre geförderte Projekt Holz-Wertschöpfungskette Ostwürttemberg zielt darauf ab, die regionale Holz-Wertschöpfungskette einschließlich der vorgelagerten Zulieferunternehmen zu stärken und eine Schnittstelle zu Behörden, Wissenschaft, Forschung und Entwicklung und anderen in der Region geplanten relevanten Vorhaben auszubauen. Das Landratsamt Ostalbkreis als antragstellende Kommune hat in Abstimmung mit dem Landkreis Heidenheim die Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Region Ostwürttemberg (WiRO) mit der Umsetzung beauftragt.

Die Holzproduktion soll von der forstlichen Produktion, der Holzernte, über die Verarbeitung einschließlich der Produktion von Zellstoff- und Papier, den Zuschnitt sowie den Fertigteil- und Holzbau mit relevanten Planungsunternehmen wie Architekten bis hin zu den regionalen Holzbe- und Holzverarbeitungsbetrieben als stoffliche Verwerter sowie Unternehmen und Technologien der thermischen Verwertung analysiert und gestärkt werden. Darüber hinaus sollen die geplanten Studien und die daraus abgeleiteten Aktivitäten die Akteure in der Region Ostwürttemberg motivieren, sich in die Holz-Wertschöpfungskette einzubringen und neue Kooperationen zu initiieren.

Bildnachweis: Max Walter

­Bildunterschrift: Über 30 Teilnehmer*Innen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Holz-Branche nahmen am Netzwerktreffen mit Workshop im Landratsamt Ostalbkreis teil.