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Wasserstoff wird früher und in größerer Menge benötigt

Wasserstoff ist der Treibstoff für eine klimaneutrale Industriegesellschaft. Als führender Industriestandort muss Baden-Württemberg daher bei der Versorgung von Anfang an dabei sein. Um die Bedarfe im Land möglichst aktuell zu kennen, hat das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Kooperation mit dem Fernleitungsnetzbetreiber terranets bw, dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Plattform H2BW (Kernteam) zusammen mit dem Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) und vielen Verbänden im April 2023 eine konzertierte Aktion zu Ermittlung der Wasserstoffbedarfe in Baden-Württemberg gestartet. Das Ergebnis liegt nun vor und ist aufschlussreich.

Es zeigt sich, dass die Wasserstoffbedarfe deutlich höher ausfallen und früher bestehen als in vorhergehenden Studien und Abfragen ermittelt. Es ist anzunehmen, dass vor allem der Angriffskrieg gegen die Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise die Entwicklung um fünf bis zehn Jahre beschleunigt hat. So wurden nun erste Bedarfe bereits für die nächsten Jahre angemeldet.

Insgesamt, so ergab die aktuelle Analyse, wird zwischen 2025 und 2040 doppelt so viel Wasserstoff benötigt als eine Abfrage vor zwei Jahren ergab. In Zahlen bedeutet das: Der prognostizierte Bedarf liegt 2032 bei 52 Terawattstunden, 2035 bei 73 Terawattstunden und ab 2040 schon bei 91 Terawattstunden.

Besonders früh benötigt die Industrie den klimaneutralen Energieträger. Später, dafür in größeren Mengen, meldet die Energiewirtschaft Bedarf an: Mit 40 Terawattstunden im Jahr 2035 und 53 Terawattstunden in 2040 ist der Energiesektor künftig der größte Wasserstoffverbraucher. Der Verkehrssektor wird im Vergleich dazu auf den Gesamtbedarf voraussichtlich einen begrenzten Einfluss haben. Wasserstoff wird hier vor allem bei schweren Nutzfahrzeugen Einsatz finden.

Weitere Informationen: www.baden-wuerttemberg.de