Aalener Start-up verkauft

Gründer - Vor einem Jahr präsentierte Jochen Gabler seine Teelöffelbeutel im TV. Jetzt hat er seine Firma verkauft - wohl für eine Millionensumme.

Quelle: Gmünder Tagespost - Autor: Robert Schwarz - Foto: Sprout

AALEN/ BOPFINGEN - Eben ging die zweite Staffel der Erfinder- und Gründershow „Das Ding des Jahres" auf Pro Sieben zu Ende: Dort präsentieren Gründer, Tüftler, Bastler und Start-ups ihre Ideen. In der ersten Staffel im vergangenen Jahr war auch Jochen Gabler zu Gast. Der frühere Aalener Student schied mit seiner Erfindung zwar aus, doch hat der von ihm entwickelte Greenspoon internationale Bekanntheit erlangt. Vor allem in Dänemark, bei dem Unternehmen Sprout, kam die die Mischung aus Teebeutel und Löffel so gut an, dass man das Aalener Start-up nun übernommen hat - angeblich für eine Millionensumme.

"Schon während der Ausstrahlung der Sendung konnten wir den rasanten Anstieg an eintreffenden Mails und Bestellungen mitverfolgen", erzählt Gründer Jochen Gabler. Teilweise hätten sogar die Server „aufgrund des enormen Traffics" nicht mehr funktioniert. Der Umsatz sei 2018 im Vergleich zum Vorjahr rasant um rund 1000 Prozent gestiegen. "Der weitere Verlauf des Jahres bestätigte die Resonanz dieser TV-Sendung noch weiter und zeigte uns, wo unsere Handlungsfelder lagen", sagt Gabler. Im Lauf des Jahres sei man auf dänischen Anbieter Sprout World gestoßen, der Interesse an einer Ubernahme hatte. "So nahmen die Gespräche bis hin zum erfolgreichen Exit ihren Lauf."

Branchenkennern zufolge soll der Verkauf dem Gründer eine Millionensumme eingebracht haben. Gabler will die Summe "weder bestätigen noch dementieren." Über genaue Vertragsinhalte sei absolute Vertraulichkeit und Stillschweigen vereinbart worden, er könne deshalb keine genauen Details zum Kaufpreis nennen, erklärt er. "Wenn aber nach nur 30 Monaten Unternehmensgeschichte bei diesem klassischen Exit von einem Millionendeal gesprochen wird, macht das mich und gesamte Team sehr stolz", betont der Gründer.

Die Dänen von Sprout wiederum gelten als findige Öko-Tüftler. Vor fünf Jahren brachte das Start-up einen Bleistift auf den Markt, der sich nach Gebrauch in eine Pflanze verwandelt, auf den Markt. Seither hat Sprout eigenen Angaben zufolge zwölf Millionen Stifte in 70 Länder verkauft. Mit dem 2-in-1-Teebeutel, der zu 100 Prozent biologisch abbaubar sein soll, wollen die Dänen nun noch weiter wachsen.

Die Firma Geschmacksentfaltung hat Gabler aufgelöst, der Greenspoon wird nun unter dem Namen „Sprout Spoon" vertrieben. Der Gründer selbst hat bereits die nächsten Ziele im Blick.

Er will mit seiner neuen Firma, der Innovative Sales GmbH, die ihren Sitz in Bopfingen hat, weiter als Gründer, Investor und Mentor tätig sein. Bereits zu seiner Zeit als Geschmacksentfaltung-Geschäftsführer habe er in andere Start-Ups und Projekte, "nicht nur als Investor finanzielle Mittel investiert, sondern diese auch als Mentor auf Augenhöhe unterstützt". Mit dem Erlös aus dem Verkauf und der Erfahrung als Gründer und Investor, werde er nicht nur in bestehende Beteiligungen weiter investieren, sondern auch neuen Ideen und Trends nachspüren - auf der Suche nach dem nächsten „Ding des Jahres".

Erfinder und Ex-Geschmacksentfaltungschef Jochen Gabler (li.) und Michael Stausholm von der dänischen Sprout-Gruppe.